04.02.2017 - Als zweiteinsatzstärkstes Jahr ging 2016 in die Geschichte der Feuerwehr Kösching ein. So berichtete Kommandant Jürgen Meier an der jüngsten Generalver- sammlung über 122 Einsätze, die von Zimmerbränden bis zur Rettung eines Igels reichten. Bei allem Rückblick auf ein arbeitsreiches Jahr war die Versammlung jedoch von vielen Ehrungen und der Neuwahl der Vorstandschaft geprägt...
Einsätze mit Tieren finden großes Aufsehen und bleiben Feuerwehrleuten meist länger in Erinnerung. In seinem umfangreichen Rechenschaftsbericht konnte Kommandant Jürgen Meier gleich drei derartige Vorfälle aufzählen. So mussten Köschings Wehrleute im Jahr 2016 eine Katze von einem Baum retten, einen Greifvogel aus einem Netz zu befreien sowie einen eingeklemmten Igel retten.
Neben diesen – nicht alltäglichen – Notfällen war die Stützpunktfeuerwehr insgesamt 122 Mal gefordert. Der Köschinger Feuerwehrchef stellte dabei vor allem die Unwettereinsätze in Ingolstadt sowie eine „Dreier-Brandserie“ Ende Mai heraus.
„Um für all diese Herausforderungen gewappnet zu sein, bedarf es natürlich einer fundierten Ausbildung“, machte Jürgen Meier deutlich. So bildeten sich die Aktiven an insgesamt 86 Ausbildungsveranstaltungen fort. Ein Augenmerk wurde unter anderem auf neue Taktiken in der Unfallrettung, die Schulung an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben und die Fortbildung mit neuen Ausrüstungsgegenständen gelegt. Hierbei wurde der neue Verkehrssicherungsanhänger und die, vom Landkreis Eichstätt beschaffte und in Kösching stationierte Gefahrgutausrüstung hingewiesen.
Zusammen mit den Arbeitsstunden der Gerätewarte, dem Team Öffentlichkeitsarbeit und den Kräften der Brandschutzerziehung summierten sich die geleisteten Dienststunden auf die stolze Zahl von 11.417. Für dieses hohe Engagement fand Kommandant Meier anerkennende Worte – ebenso für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit Bürgermeisterin Andrea Ernhofer und der Marktverwaltung.
Nach dem Protokoll von Schriftführer Stefan Lechermann konnte Kassier Wolfgang Schöberl ein „Plus“ in der Vereinskasse vermelden. Für Schöberl war dieses Ergebnis umso erfreulicher, da er sein Amt mit einem „gesunden Kassenstand“ abgeben konnte. Nach 16 Jahren stellte er nämlich seinen Kassierposten zur Verfügung – so wie Vorsitzender Raimund Wittmann, der sich aus zeitlichen Gründen und nach fast drei Jahrzehnten „Verwaltungsrat“ etwas zurückziehen wollte.
Vor der anstehenden Amtsübergabe berichtete Wittmann noch über ein tolles Jahr mit vielen Aktivitäten – wie etwa dem Sommernachtsfest, der Weihnachtsfeier sowie die Beteiligung an der Marktmeisterschaft im Schießen und am Fußballturnier der Stammtischler. Besonders hob der Vorsitzende das Floriansfest mit der Weihe der neuen Einsatzfahrzeuge sowie das Christbaumaufstellen hervor. Mit den Worten „Ich ziehe meinen Hut vor euch und sage Danke“ verabschiedete sich der scheidende Vorsitzende, woraufhin er minutenlangen Applaus von den 92 anwesenden Mitgliedern erhielt.
Viel Positives konnte Jugendwart Michael Remmers in seinem Bericht vermelden. So zählt die „Nachwuchsschmiede“ der Köschinger Wehr derzeit sieben Mädchen und zehn Jungen, die sich wöchentlich zu den verschiedensten Aktivitäten treffen. „Die Jugendfeuerwehr stellt eine Mischung aus Feuerwehr und Freizeitgestaltung dar“, merkte Remmers an und berichtete über vielfältige Aktionen – wie etwa den „24-Stunden-Aktionstag“, die erstmals durchgeführte modulare Truppausbildung, die Teilnahme am Kreisjugendfeuerwehrtag und das Zeltlager an Pfingsten.
„Die Welt lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht“ – mit diesem Zitat stellte Bürgermeisterin Andrea Ernhofer das ehrenamtliche Engagement in den Vordergrund und ergänzte „Der Markt Kösching lebt auch von der Feuerwehr!“ Mit herzlichen Worten dankte die Rathauschefin ihren Feuerwehrlern und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass sie zu wenigen Einsätzen gerufen werden.
Erstmals in seiner Funktion als Kreisbrandinspektor (KBI) wohnte Franz Waltl der gut besuchten Versammlung bei. In seinem Grußwort dankte er der Stützpunktwehr für die überaus gute Zusammenarbeit. „Angesichts einer jungen, motivierten Mannschaft wird es mir um die Zukunft der Feuerwehr Kösching nicht bange“, zeigte sich der frischgebackene KBI hoffnungsvoll.
Als eine seiner ersten Amtshandlungen durfte Waltl das silberne Feuerwehr-Ehrenkreuz für 25-jährige aktive Dienstzeit an Stefan Lechermann und Christian Liebhard überreichen. Ebenso zeichnete er die scheidenden Vereinsfunktionäre Raimund Wittmann und Wolfgang Schöberl mit den Ehrennadeln des Kreisfeuerwehrverbandes in Silber aus.
„Wittmann folgt auf Wittmann“
Dank guter Vorbereitung gingen die Neuwahlen der Vorstandschaft rasch über die Bühne: Bei nur einer Enthaltung wurde der bisherige „Vize“ Christian Wittmann zum ersten Vorsitzenden und damit zum Nachfolger seines Onkels gewählt. Zum neuen Stellvertreter bestimmte die Versammlung Stefan Lechermann ebenso eindeutig wie Kassier Christian Liebhard und Schriftführerin Theresa Heckl. Erstmals in der 146-jährigen Geschichte befindet sich damit auch eine Frau in der Vorstandschaft.
Zum Ende der Generalversammlung konnten zahlreiche langjährige Mitglieder geehrt werden: Für zehnjährige aktive Dienstzeit wurden Katharina Ulrich, Alfred Amann und Lukas Wilfling ausgezeichnet. Verena Ampferl engagiert sich seit 15 Jahren und Karin Meier konnte für 20-jährige aktive Dienstzeit geehrt werden. Auf drei Jahrzehnte Feuerwehrdienst bringen es Erich Liepold und Michael Zimmermann. Für 40-jähriges Wirken – darunter lange Zeit in Führungsfunktionen – wurde Thomas Schmidt ausgezeichnet.
Für 25-jährige Vereinszugehörigkeit wurden Johann Ehrl, Robert Ilmberger, Otto Manhart, Josef Schöpfl und Johann Weidenhiller geehrt. Alois Ampferl und Dietmar Kellermeier gehören dem Verein seit 40 Jahren an. Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden Werner Czerner, Reinhard Kraus, Martin Licklederer, Altbürgermeister Maximilian Schöner und Peter Wastlhuber geehrt.
Seit sechs Jahrzehnten gehören Martin Ampferl, Ernst Hafner, Helmut Koch, Johann Licklederer, Erich Liepold, Ehrenschriftführer Josef Mittermeier, Eduard Rußwurm, der ehemalige zweite Kommandant Michael Zimmermann und Hermann Zinner der Köschinger Wehr an.
Für 70-jährige Vereinszugehörigkeit wurden Georg Hallermeier, Ehrenkommandant Thomas Huber, Ludwig Hafner, Max Maier und Xaver Rottenkolber geehrt.
Bedingt durch den Übertritt von der Jugendfeuerwehr in die „Einsatzmannschaft“ konnten Anna Herold, Anna Huber, Katharina Semmler, Sebastian Heckl, Dominik König und Lorenz Schätz zu Feuerwehrfrauen bzw. –männern befördert werden. Auch an „Quereinsteiger“ Johannes Stoiber konnte dieser Dienstgrad vergeben werden. Den beiden neuen Gruppenführern Maximilian Benz und Lothar Schmidl wurde die Beförderung zum Löschmeister zugesprochen.
Bildergalerie: