Ausrücken mit Abstand

28.03.2020 - Das Coronavirus hat die Welt fest im Griff. In Zeiten von Ausgangsbeschränkung, Hamsterkäufen und Abstand halten musste auch die Feuerwehr Kösching ihren Dienstbetrieb umorganisieren. So wurden alle Übungen, Sitzungen und Vereinsveranstaltungen abgesagt, um die Alarmbereitschaft nicht zu gefährden. Doch selbst bei den Einsätzen heißt es – wo möglich – Abstand halten. …



Vergangenen Mittwochmorgen gegen 06.45 Uhr: Mit dem Stichwort „Ausgelöste Brandmeldeanlage“ rückte der Löschzug der Feuerwehr Kösching zu einer Lagerhalle in das nahe Gewerbegebiet InterPark aus. Obwohl genügend Aktive zum Gerätehaus geeilt waren, wurden die Fahrzeuge nicht vollständig besetzt. „Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, die wir aufgrund der Corona-Pandemie getroffen haben.“, wie Kommandant Jürgen Meier erklärt. Denn genau wie beim Einkaufen muss auch in den Feuerwehrfahrzeugen ein gewisser Abstand eingehalten werden.

Auch in schwierigen Zeiten tragen Köschings Feuerwehrleute ihre Funkmeldeempfänger bei sich. Die Stützpunktwehr ist nach wie vor rund um die Uhr einsatzbereit.

Blick in die Mannschaftskabine des Hilfeleistungslöschfahrzeuges. In Zeiten von Corona wurde die Besatzung von neun Einsatzkräften auf sechs Personen heruntergedrosselt. Damit soll ein gewisser Abstand eingehalten und das Ansteckungsrisiko ausgeschlossen werden.

Diese „aufgelockerte“ Mannschaftsstärke ist nur eine von vielen Vorkehrungen innerhalb der Stützpunktwehr. So wurde die Ausrüstung um Desinfektionsmittel, spezielle Masken und Infektionsschutzanzüge aufgestockt. Schließlich müssen die Helfer für Rettungseinsätze mit coronaerkrankten Menschen vorbereitet sein.

Um das Ansteckungsrisiko innerhalb der Wehr einzudämmen, wurden indes die Aufenthalte im Feuerwehrhaus auf ein Minimum reduziert. So stellte man bereits vor drei Wochen den Übungs- und Ausbildungsbetrieb ein. Die für Mitte März anberaumte Inspektion wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden – ebenso wie zahlreiche Veranstaltungen des Feuerwehrvereins. Selbst als die ehrenamtlichen Hilfskräfte am Mittwoch von ihrem Einsatz zurückgekehrt waren, hielt sich niemand von ihnen länger als nötig in der Fahrzeughalle auf. Eine Ausnahme bildeten die Gerätewarte, die auch in dieser schwierigen Zeit die Ausrüstung in Schuss halten müssen.
„Trotz dieser gewaltigen Herausforderung stehen die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft und die Hilfe für die Bevölkerung an erster Stelle.“, bringt es Kommandant Jürgen Meier auf den Punkt und ergänzt: „Damit dies nach wie vor gewährleistet bleibt, geben wir unser Bestes.“