26.05.2013 - Wird die Feuerwehr zur Bekämpfung von Bränden oder zur Rettung von Personen gerufen, ist sie stets an vorderster Front mit dabei: die Drehleiter. Um dieses Rettungsgerät bedienen zu dürfen, bedarf es - neben dem notwendigen Fingerspitzengefühl - auch einem speziellen Lehrgang. Ein solcher konnte erstmals in Kösching als Standort-Schulung angeboten werden. Acht Feuerwehrleute aus unseren Reihen nahmen daran teil und verstärken seit heute die Riege der Drehleitermaschinisten.

Ein Wohnhaus steht in Flammen - zwischen dichtem, aufsteigendem Rauch erkennt man panische Menschen, die an den Fenstern auf Hilfe warten. Fast täglich sind derartige Bilder in den Medien zu sehen. Bilder, die von Extremsituationen zeugen - für Betroffene ebenso wie für Feuerwehrleute.

Um Personen schnellst möglichst bei einem Brand in Sicherheit bringen zu können, setzen die Feuerwehren auf sogenannte Hubrettungsfahrzeuge. Seit über vier Jahrzehnten verfügt auch die Köschinger Wehr über derartiges Gerät. Erst im letzten Jahr konnte eine neue, auf 30 Meter ausfahrbare, Drehleiter in Dienst gestellt werden.


"Die Bedienung einer Drehleiter - gerade in brenzligen Situationen - erfordert von den Maschinisten einiges an Routine und Fingerspitzengefühl" weiß Helmut Klotz - Zugführer bei der Feuerwehr Kösching. "Wir legen daher sehr großen Wert auf eine ständige Aus- und Fortbildung unserer Drehleiter-Maschinisten" so Klotz weiter.

Maßgeschneiderte Ausbildung dank "Vor-Ort - Schulung"

Die Ausbildung zum Drehleitermaschinisten dauert im Normalfall eine ganze Woche und findet an einer staatlichen Feuerwehrschule statt. Ende Mai konnte die Feuerwehr Kösching jedoch einen etwas anderen Weg einschlagen. So nahmen acht Aktive an einer dreitägigen "Vor Ort - Schulung" in Kösching teil. Entscheidender Vorteil: Die angehenden Maschinisten wurden speziell auf "ihr" Fahrzeug eingewiesen.

UVV, Allgemeine Betriebshinweise, Standortbestimmung... nachdem das grundlegende Wissen in der Theorie vermittelt war, ging es sofort an die Praxis. So übten die "Schüler" mehrfach das Anleitern an diversen Objekten in Kösching. Die Vorzüge einer Standort-Ausbildung wurden dabei deutlich: Immerhin konnte man so markante Punkte wie Klinik, Rathaus oder größere Firmen anfahren.

In speziellen Einsatzübungen wurde auch die Brandbekämpfung über den Drehleiterkorb sowie die Personenrettung auf Zeit verinnerlicht.
Wertvolle Tipps und Anregungen gab es immer wieder vom Ausbilderteam: Andreas Wilhelm von der Magirus-Academy und Drehleiter-Experte Ralf Krämer schauten den Köschingern beim Manövrieren mit dem Leiterpark ganz genau auf die Finger.


Nach 27 Unterrichtsstunden, welche von vielen neuen Erkenntnissen und so manchem "Aha-Effekt" geprägt waren, konnten die beiden Ausbilder den frischgebackenen Drehleitermaschinisten gratulieren. Von der Köschinger Wehr nahmen Marco Canciani, Matthias Klier, Maximilian König, Georg Liebhard, Erich Liepold, Christoph Schmailzl, Christian Schöpfl und Raimund Wittmann mit Erfolg teil.

 

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