08.08.2013 - Geht es um die Rettung von Mensch und Tier, dann zählt jede Sekunde. Damit die Handgriffe im Ernstfall sitzen und beinahe blind funktionieren, ist ständiges Üben angesagt. Erst gestern Abend führte die Köschinger Wehr eine kleine Rettungsübung an der Klinik Kösching durch: Mit Hilfe der Drehleiter wurde die Rettung einer "Intensivpatientin" aus dem dritten Obergeschoss geprobt.

Mittwochabend gegen 19 Uhr an der Klinik Kösching: Einige Personen halten sich auf dem Vorplatz vor dem Haupteingang auf. Auf den ersten Blick ist alles ruhig - keine besonderen Vorkommnisse. Plötzlich fährt die Feuerwehr mit zwei Fahrzeugen vor. Brennt es doch irgendwo? Steigt Rauch auf oder hat die Brandmeldeanlage - kurz BMA - ausgelöst? Erste irritierte Gesichter vor dem Gebäude. Doch von einem Feuer ist weit und breit keine Spur, auch das akustische Signal der BMA ist nicht zu hören. Was ist also passiert?

Es bestand natürlich kein Grund zur Beunruhigung. Die Köschinger Wehr nutzte nämlich das Krankenhaus für eine Übung mit ihrer Drehleiter. So wurde angenommen, dass eine Intensivpatienten - dargestellt von einer Mitarbeiterin der Klinik - vom dritten Obergeschoss gerettet werden musste.
Da das Ganze so schonend wie möglich vonstatten gehen sollte, wurde die Drehleiter mit der Krankentragenhalterung ausgerüstet. Innerhalb weniger Momente konnte so die Frau nach unten befördert werden.

"Für unsere Feuerwehrleute sind solche Taktikübungen enorm wichtig", erläutert Feuerwehrkommandant Jürgen Meier, der selbst bei dieser Aktion dabei war. "So lernt man die Gegebenheiten vor Ort kennen und kann die Bedienung der Gerätschaften optimal üben".


Den Abend an der Klinik verbanden die Feuerwehrleute dann noch mit einer weiteren Übung. So wurde im Anschluss an die "Leiter-Rettung" auch der schonende Transport über das Treppenhaus geprobt. "Alles hat hervorragend geklappt" freute sich Dr. Marcus Kettemann - Oberarzt im Institut für Anästhesie und Intensivmedizin der Klinik Kösching. Dieser hatte sich - zusammen mit drei Mitarbeitern aus dem Rettungsdienst - ebenfalls an der Übung beteiligt.

Seit über einem Jahr im Einsatz und schon mehrfach bewährt: Unsere Drehleiter.   ''Schnell nach unten'' - Nachdem die Schaufeltrage auf einer speziellen Halterung befestigt war, ging es Richtung ''Erdboden''.

''Gut unten angekommen'' - da hatte die ''Mitfahrerin'' gut lachen.   Schonender Transport durch das Treppenhaus der Klinik Kösching.