20.01.2014 - Treten gefährliche und gesundheitsgefährdende Substanzen aus, sind sie gefragt: die Gefahrgutspezialisten der Feuerwehr. Im Fall der Fälle müssen sich die Einsatzkräfte mit sogenannten Chemikalien- schutzanzügen vor diesen Substanzen schützen.
Da das Arbeiten unter dieser Kleidung gelernt sein will, führte die Feuerwehr Kösching am vergangenen Samstag einen Lehrgang für die Träger dieser Sonderanzüge durch. Elf Aktive nahmen daran teil.

"Eine Feuerwehr unserer Größenordnung muss für alle erdenklichen Notfälle gewappnet sein", erklärt Köschings Kommandant Jürgen Meier. Hierzu zählen nicht nur Brände oder die vielfältigsten Technischen Hilfeleistungen, sondern auch Unfälle mit gefährlichen Stoffen und Gütern. Auch im Einsatzgebiet der Köschinger Feuerwehr gibt es Objekte, bei denen die Hilfskräfte mit derartigen Substanzen zu tun haben können. "Bestes Beispiel ist unser Hallen- und Freibad auf dem Weidhausberg", erzählt Meier. "Bei einem möglichen Chlorgasaustritt müssen wir entsprechende Maßnahmen einleiten, um eine weitere Entweichung zu stoppen" so der Kommandant weiter.


Die Ausrüstung für Einsätze mit Gefahrgut steht in Kösching seit Ende der 1990er Jahre bereit. Doch Schutzanzüge, Nachschlagewerke und die verschiedensten Spezial- und Abdichtwerkzeuge allein reichen nicht aus. "Selbstverständlich müssen wir unsere Feuerwehrleute regelmäßig schulen", erläutert Christian Wittmann - Atemschutzausbilder bei den Köschinger Brandschützern. Zu diesen Ausbildungen gehört - neben den Freitags- und Quartalsübungen - auch der Lehrgang "Träger von Chemikalien- schutzanzügen". Innerhalb eines Tages wird den Teilnehmern - allesamt ausgebildete Atemschutzgeräteträger - das notwendige Wissen vermittelt, um mit einem solchen Anzug arbeiten zu können.

"Hier stehen vor allem Trage- und Gewöhnungsübungen auf dem Programm", erzählt Jürgen Meier, der die Leitung des Lehrgangs innehatte. "Eingeschränkte Sicht, verminderte Bewegungsfreiheit und erschwerte Verständigung nach draußen - Umstände, an die man sich erst gewöhnen muss", so Meier weiter.


So verbrachten die elf Kursteilnehmer nur zwei Unterrichtsstunden im Schulungsraum - die restliche Zeit hielt man sich in der Fahrzeughalle bzw. auf dem Übungshof auf. Dort wurde das korrekte Ankleiden und Ausrüsten immer wieder geprobt. Auch das Hantieren mit den unterschiedlichen Werkzeugen - beispielsweise zum Abdichten - stand auf dem Programm.

In einer abschließenden Einsatzübung musste das Vermittelte dann umgesetzt werden. Angenommen wurde hierbei, dass ein - zu Anfang unbekannter - Stoff austritt. Anhand von Hinweisschildern musste die Substanz in Nachschlagewerken ausfindig werden, um die notwendigen Maßnahmen einleiten zu können. Die frischgebackenen Chemikalienschutzanzugträger mussten sich schließlich an das Abdichten der Leckagen machen. "Das war gar nicht so einfach - aber im Team haben wir alles gut gemeistert", freute sich Michael Niebler - einer der Teilnehmer nach Ende dieses Tages.


Durchgeschwitzt und um einige Erfahrungen reicher, konnten folgende Feuerwehrleute ihr Lehrgangszeugnis entgegennehmen: Nico Binder, Marco Canciani, Julius Hafner, Wolfgang Heimerer, Peter Hoffmann, Matthias Klier, Daniel Krauser, Matthias Kürzinger, Michael Niebler, Christoph Schmailzl und Simon Schumann.