21.01.2014 - Kommt es in der Klinik Kösching zu einem Brand, dann stehen die Einsatzkräfte vor einer gewaltigen Herausforderung. Gilt es nämlich - neben der Brandbekämpfung - auch eine große Zahl von Patienten zu evakuieren. Um auf einen derartigen Notfall vorbereitet zu sein, führten die Feuerwehren aus Kösching, Kasing und Lenting sowie das Bayerische Rote Kreuz eine großangelegte Übung durch. Angenommen wurde, dass ein Feuer in der Intensivstation ausgebrochen ist.

Vergangenen Samstag, 15.50 Uhr: Der grelle Pfeifton der Funkmeldeempfänger reißt die Köschinger Feuerwehrleute aus ihrer Wochenenderuhe. Mit der Meldung "Zimmerbrand" wurden die Einsatzkräfte - zusammen mit ihren Kameraden aus Kasing und Lenting - zur Klinik Kösching entsendet. Bereits fünf Minuten nach der Alarmierung trafen die ersten Fahrzeuge am Einsatzort in der Krankenhausstraße ein - an den Fenstern im 3. Stockwerk war Brandrauch zu sehen.

Glücklicherweise verbarg sich hinter diesem Szenario eine unangekündigte Übung - lediglich die beiden Köschinger Kommandanten sowie die Klinikleitung wussten Bescheid. Organisiert wurde das Ganze vom Köschinger Vize-Kommandanten Markus Würzburger.

Nichtsdestotrotz gingen die drei Feuerwehren - in Zusammenarbeit mit der Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Bayerischen Roten Kreuzes - mit großer Professionalität vor. In Windeseile wurden Schlauchleitungen verlegt und die Köschinger Drehleiter in Stellung gebracht. Die SEG baute derweil eine Verletztensammelstelle auf und übernahm anschließend die Versorgung der vielen Patienten.

Einen wahren Kraftakt leisteten die Atemschutzgeräteträger! Mehrere Trupps waren damit beschäftigt, die komplett vernebelte Intensivstation nach Personen zu durchsuchen. Beinahe im Minutentakt wurden so 30 Personen über das Treppenhaus oder die Drehleiter evakuiert. "Eine enorme Herausforderung war hierbei, dass nur die wenigsten Patienten geh fähig waren - der Großteil musste über Tragen evakuiert waren", schildert Einsatzleiter und Kommandant Jürgen Meier die Lage. "Hier ist sehr viel Personal von Feuerwehr und Rettungsdienst gefragt", so der Köschinger "Feuerwehr-Chef" weiter.

Rund eine Stunde dauerte es, bis alle "Patienten" gerettet und das Feuer gelöscht war. Trotz dem großen abzusuchenden Areal, der starken "Verrauchung" und den zahlreichen "Verletzten" wurde die Lage erfolgreich gemeistert.
Bei der anschließenden Besprechung im Köschinger Gerätehaus richtete Jürgen Meier seinen Dank an die Verantwortlichen der Klinik für die gute Zusammenarbeit. Dadurch, dass die Intensivstation derzeit umgebaut wird, konnte diese Übung in dieser Größenordnung durchgeführt werden.

Diese Dankesworte konnte Alfred Schimmer, der Betriebsdirektor der Klinik, nur zurückgeben: "Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort - bereits fünf Minuten nach dem Alarm waren die ersten Martinshörner zu hören - ein sehr beruhigendes Gefühl!" Als Anerkennung für die geleistete Arbeit gab es eine Brotzeit für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst.
Auch Bürgermeister Maximilian Schöner hatte die Arbeit der Einsatzkräfte mit verfolgt. "Diese Übung hat eindrucksvoll bewiesen, dass auf unsere Feuerwehren Verlass ist - hierfür meinen allerhöchsten Respekt!"