24.04.2016 - Bei schwankenden Temperaturen und einem Mix aus Schneeregen und Sonnenschein durchlebte die Köschinger Feuerwehr heuer ein äußerst wechselhaftes Floriansfest. Doch nicht nur wegen diesem „Wetter-Allerlei“ galt die Veranstaltung als kontrastreich! Denn nach der Weihe von zwei neuen Einsatzfahrzeugen und einem Verkehrssicherungsanhänger demonstrierten die Florians- jünger, wie vor über 100 Jahren ein Feuer bekämpft wurde – stilecht in alten Uniformen und mit historischen Geräten.

„Sie stehen in ständiger Alarmbereitschaft und sind immer zur Stelle, wenn man Sie braucht“ - viel Lob und anerkennende Worte für die Arbeit der Feuerwehren lies Kaplan Christian Fleischmann in seine Predigt während des jüngsten Floriansfestes einfließen. Den, im Gerätehaus zelebrierten Gottesdienst nahm man auch zum Anlass, um dem Feuerwehr-Schutzpatron Sankt Florian sowie den verstorbenen Köschinger Wehrleuten zu gedenken. Umrahmt wurde die Messe von einem eigens zusammengestellten Chor unter der Leitung von Diana Dilly.

Den festlichen Rahmen des traditionellen Floriansfestes nutzte die Köschinger Wehr auch zur Weihe der neuen Einsatzfahrzeuge – einem Mehrzweckfahrzeug und einem Mannschaftstransportwagen. Beide Neuanschaffungen, basierend auf Volkswagen-Fahrgestellen mit Ausbauten der Firma Geidobler wurden komplett auf die Anforderungen vor Ort zugeschnitten und mussten sich bereits mehrfach bewähren. Ebenso konnte ein Verkehrssicherungsanhänger gesegnet und somit offiziell in Dienst gestellt werden. Mit diesem Anhänger, welcher von einer Privatperson gekauft und der Feuerwehr überlassen wurde, ist es möglich, Einsatzstellen an stark befahrenen Straßen abzusichern. Für die Hilfskräfte vor Ort bedeutet dies ein „großes Plus an Sicherheit“.

„Die Beschaffung mehrerer Feuerwehrfahrzeuge auf einen Schlag ist wirklich nicht alltäglich“, stellte Landrat Anton Knapp in seinem Grußwort heraus. Er erinnerte daran, dass der Markt Kösching im vergangenen Herbst gleich zwei Fahrzeuge für die Köschinger Brandschützer sowie einen Neuwagen für den Ortsteil Kasing beschafft hatte. Dass eine derartige Entscheidung „nicht von ungefähr“ komme, unterstrich Bürgermeisterin Andrea Ernhofer: „Dank einem wohldurchdachten Konzept und sehr viel Engagement durch Köschings Kommandanten Jürgen Meier und Markus Würzburger wurde der Kauf erst ermöglicht.“

Dass die „Chemie“ zwischen Stützpunktfeuerwehr und Marktverwaltung stimmt, bestätigte auch die Ansprache von Kommandant Jürgen Meier: „Unsere Gerätschaften werden nicht etwa durch Heinzelmännchen bedient, sondern von freiwilligen Bürgerinnen und Bürgern. Die Tatsache, dass wir in allen Belangen hervorragende Unterstützung erfahren, zeugt von der großen Wertschätzung des Marktrates und der Verwaltung gegenüber ihrer Feuerwehr.“

„Von Neuanschaffungen einer Wehr profitieren nicht nur die Bürger der eigenen Gemeinde, sondern auch die umliegenden Orte“, betonte Kreisbrandmeister Alois Girtner, der zusammen mit seinen Kreisbrandmeister-Kollegen Franz Waltl und Florian Schneider nach Kösching gekommen war. Im Namen der Kreisbrandinspektion überbrachten sie die allerbesten Glückwünsche.

Für freudige Gesichter sorgte an diesem Vormittag nicht nur die Fahrzeugweihe, sondern auch die Nachbarfeuerwehr Lenting: In herzlichen Worten und mit einem besonderen Geschenk bedankten sich deren Vorsitzende Ludwig Zinn und Markus Strupf für die gute Zusammenarbeit und das überaus freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Organisationen.

Einen wahren Kontrast zu den neuen Ausrüstungsgegenständen und dem reichhaltigen Programm für die Kinder bildete eine historische Löschübung am Nachmittag. Hier zeigten die Wehrmänner, dass die altertümlichen Feuerspritzen, Schlauchwägen und Holzschiebeleitern noch sehr gut in Schuss sind und tadellos funktionieren. Manche Besucher bekamen bei diesem Spektakel hautnah mit, wie kräftezehrend die Brandbekämpfung zu „Urgroßvaters Zeiten“ war: Kurzerhand wurden nämlich einige – mehr oder weniger – Freiwillige vom „1911er Kommandanten“ Christian Bast zu Pumparbeiten herangezogen.

Besonders erfreulich für die Verantwortlichen: Während der Vorführung, die an den 145. Geburtstag der Köschinger Wehr erinnern sollte, zeigte sich Petrus mit Sonnenschein von seiner besten Seite. Zuvor durchlebten die Wehrleute ein wahres Wechselbad mit schwankenden Temperaturen, Regen und sogar Schnee. „Das Wetter konnten wir uns leider nicht aussuchen“, merkte Vorsitzender Raimund Wittmann mit einem Augenzwinkern an. „Ebenso wenig, wie der Zeitpunkt von Einsätzen.“ Nur wenige Stunden vor Beginn der Feierlichkeiten waren die Einsatzkräfte nämlich bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Katharinenberg gefordert.

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