29.06.2021 - Ob Einsatzleiter, Ratgeber oder Motivatoren – Feuerwehrkommandanten müssen viele Funktionen vereinen können. Zwei, die dies in vorbildlicher Weise tun, sind Jürgen Meier und Markus Würzburger. Seit zehn Jahren lenkt das Dream-Team erfolgreich die Geschicke der Köschinger Stützpunktwehr. Mit Herz und Verstand setzten sie zahlreiche zukunftsweisende Akzente in dieser Zeit. …



Welche Aufgaben hat der Leiter einer Feuerwehr? Eine Antwort auf diese Frage liefert das Bayerische Feuerwehrgesetz: „Der Feuerwehrkommandant hat für die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr zu sorgen. Er leitet die Einsätze nach Maßgabe und die Ausbildung, ernennt die Mannschafts- und Führungsdienstgrade und berät die Gemeinde in Fragen des abwehrenden Brandschutzes und des technischen Hilfsdienstes.“ Einen Absatz weiter regelt das Gesetz auch die Wahlmodularien, die unter anderem eine geheime Bestimmung durch die aktive Mannschaft im sechsjährigen Turnus vorgibt.











Zu einem solchen Urnengang waren Köschings Floriansjünger am 29. Juni 2011 aufgerufen, nachdem sich die bisherigen Kommandanten Georg Liebhard und Erich Haag aus zeitlichen bzw. persönlichen Gründen von der „Kommandobrücke“ der Stützpunktwehr verabschiedeten. Deren Nachfolge konnte an jenem Mittwochabend ebenso schnell wie eindeutig geregelt werden. So votierten die Wahlberechtigten für Jürgen Meier als Kommandanten und Markus Würzburger als dessen Stellvertreter.

Viel Zeit zur Einarbeitung hatte das frischgebackene Führungsduo jedoch nicht. Knapp elf Stunden nach der Antrittsrede, den ersten Glückwünschen und dem obligatorischen Händeschütteln lösten die Funkmeldeempfänger Alarm aus: Ein umgestürzter Baum an der Waldhausstraße war es, der dem Kommandantenteam den ersten Einsatz bescherte. So klein dieser Ernstfall war, so komplex war das Aufgabenspektrum, das in den darauffolgenden Monaten wartete: Die Einführung einer neuen Organisationsstruktur, zahlreiche Verwaltungstätigkeiten und die Tatsache, dass 2011 mit 143 Alarmen als einsatzstärkstes Jahr in die Geschichte der Wehr einging, waren ebenso prägend wie die Drehleiterbeschaffung, die im „Eilgang“ vonstattenging. Kein Wunder, dass Jürgen Meier das erste Amtsjahr in seinen Ausführungen während der Generalversammlung 2012 als „sehr ereignisreich“ zusammenfasste. Neben beeindruckenden Kennzahlen brachte dieser Rechenschaftsbericht erstmals etwas zum Vorschein, für das der Feuerwehrchef inzwischen weithin bekannt ist: seine Vorliebe für Zitate. So beendete er seinen Vortrag mit dem Ausspruch: „Die Leiter des Erfolgs kann man nicht mit den Händen in den Hosentaschen erklimmen.“

Lässt man die vergangenen zehn Jahre Revue passieren, so sind diese Worte bezeichnend für Köschings Kommandanten. Als Macher haben sie die Entwicklung der Feuerwehr Kösching vorangetrieben, zahlreiche Innovationen eingebracht sowie am Ausrüstungs- und Ausbildungsstand unnachgiebig gefeilt. Zukunftsweisende Konzepte wie etwa zur Notstromeinspeisung im Markt Kösching, zur Vorgehensweise bei Gefahrguteinsätzen oder in Bezug auf den Ausbildungsbetrieb tragen die Handschrift der Führungsspitze. Lang ist die Liste der Ausrüstungsgegenstände, die gemeinsam mit vier Fahrzeugen in den letzten zehn Jahren ihren Einzug im Gerätehaus hielten.

Dass die Bestrebungen um „gutes Werkzeug“ notwendig waren und sind, macht eine beachtliche Zahl deutlich: Stolze 1.113-mal waren Köschings Wehrleute seit Ende Juni 2011 gefordert, um ihren Mitmenschen zu helfen. Das Aufgabenspektrum umfasste dabei alle erdenklichen Einsatzlagen – von Verkehrsunfällen über Personenrettungen und Unwetterkapriolen bis hin zu Großbränden. Angeleitet wurden sie dabei in den meisten Fällen von Jürgen Meier und Markus Würzburger, die mit Fachwissen, Erfahrung und Besonnenheit immer dafür sorgten, dass die gestellten Herausforderungen bewältigt und alle Helferinnen und Helfer stets wohlbehalten wieder nach Hause zurückkehrten.

Apropos „Mannschaft“: Diese wuchs im zurückliegenden Jahrzehnt kontinuierlich an und zählt heute 88 aktive Hilfskräfte sowie 31 Jugendfeuerwehrleute, die sich auf ihren späteren Einsatzdienst vorbereiten. Diese Entwicklung, die nicht viele Feuerwehren teilen können, ist mitunter ein großer Verdienst von Jürgen Meier und Markus Würzburger. Denn: Köschings Kommandanten sind nicht nur Einsatzleiter oder Berater, so wie es im Bayerischen Feuerwehrgesetz nachzulesen ist, sondern auch Motivatoren und Kameraden, die für ihre Mannschaft stets ein offenes Ohr haben.

Lieber Jürgen, lieber Markus,
herzlichen Dank für euren Einsatz, euer Herzblut, euer Fachwissen und eure Kameradschaft, mit der ihr „den Laden“ zusammenhaltet! Was ihr in den letzten zehn Jahren auf die Beine gestellt habt, ist beispiellos. Wir sind stolz auf euch! Ein großes Dankeschön geht auch an eure Familien, die aufgrund eures ehrenamtlichen Engagements oftmals zurückstehen und auf euch verzichten müssen.
Eure Feuerwehrler