05.09.2021 – Zwölf Feuerwehrkräfte absolvierten Anfang September den Lehrgang zum Drehleitermaschinisten. In Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller MAGIRUS konnte die Ausbildung als Standortlehrgang vor Ort in Kösching durchgeführt werden. Stolz gratulierten die Kommandanten Jürgen Meier und Markus Würzburger, sowie die beiden Ausbilder den Lehrgangsteilnehmern zur neuen Funktion.

 

So manchem aufmerksamen Bürger fiel vermutlich am ersten Septemberwochenende die überdurchschnittlich starke Präsenz der Köschinger Feuerwehr im Köschinger Gemeindegebiet auf. Drei Tage lang, vom 3. bis 5. September, war eine zwölfköpfige Mannschaft mit der Köschinger Drehleiter und Ausbildern des Fahrzeugherstellers MAGIRUS von früh morgens bis spät abends unterwegs, um die angehenden Drehleitermaschinisten zu schulen. Dabei wurden diverse Gebäude in der Marktgemeinde angefahren und der Ernstfall geprobt. Neben "normalen Wohnhäusern" wurde auch im Köschinger Ortskern, am Rathaus und an der Kirche, sowie an der Klinik Kösching und dem angrenzenden Schwesternwohnheim angeleitert. Ein weiterer Schwerpunkt lag am letzten Tag auf dem Einsatz der Drehleiter in diversen Anlagen und Großgebäuden im Industriegebiet Interpark.

Wird die Feuerwehr zur Bekämpfung von Bränden oder zur Personenrettung gerufen, ist die Drehleiter ein elementarer Bestandteil des Löschzuges. Denn um erkrankte oder verletzte Personen aus Gebäuden oder schwer zugänglichen Bereichen zu retten, oder Brände zu löschen sind oft Hubrettungsfahrzeuge notwendig. Die Bedienung der Drehleiter erfordert jedoch eine intensive Ausbildung und viel Fingerspitzengefühl. Normalerweise kann die Ausbildung zum Drehleitermaschinisten - genauer gesagt zum Maschinisten für Hubrettungsfahrzeuge mit Schrägabstützung - in fünf Tagen an einer der Staatlichen Feuerwehrschulen in Bayern absolviert werden.

In Zusammenarbeit mit dem Fahrzeughersteller MAGIRUS konnte die Ausbildung jedoch, wie auch schon im Jahr 2013, als Standortlehrgang vor Ort in Kösching durchgeführt werden.

Das bringt unter anderem die Vorteile mit sich, dass mit dem eigenen Fahrzeug und an den Örtlichkeiten im eigenen Einsatzgebiet geübt werden konnte. Um das maximal effektiv zu gestalten, reisten die beiden Magirus-Ausbilder Wilhelm und Lenz (Lenz ist außerdem noch Ausbilder an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg) bereits einen Tag vor Lehrgangsbeginn an und erkundeten mit Zugführer Peter Markowski die örtlichen Gegebenheiten. Sie fertigten Fotos von Gebäuden und Industrieanlagen an und erstellten eine Lehrgangsmappe mit einer Vielzahl angenommener Einsatzlagen, die in den drei Folgetagen von den Teilnehmern erarbeitet werden mussten.

Die zeitliche Raffung von fünf auf drei Lehrgangstagen wurde durch die mehrwöchige Vorarbeit der Maschinisten möglich. In vielen Einzeleinheiten brachten unsere erfahrenen Drehleitermaschinisten den jungen Kameraden das Basiswissen und Inhalte wie den hydraulischen und elektrischen Notbetrieb der Drehleiter (DL) bei. An den eigentlichen Lehrgangstagen wurde dieses Wissen wiederholt und die eigentliche Einsatztaktik behandelt.

So widmete man sich am ersten Tagen anfangs folgenden Themen: Anfahrt zur Einsatzstelle, Standortbestimmung und Aufstellung der (DL), Anleiterformen und Abstützung, anschließend dem Korbbetrieb und verschiedenen Anbauteilen wie der Kranktragenhalterung oder dem Wasserwerfer. In Theorie und Praxis wurden die Einsatzgrenzen der DL berechnet und entsprechend getestet.

Nach zwei theoretischen Unterrichtseinheiten am Samstagmorgen beschäftigte man sich den restlichen Tag mit verschiedenen Anleiterübungen und einer Personenrettung, die unterflur, also unterhalb der normalen Bodenhöhe wie z.B. Baugruben oder Hanglagen durchgeführt wurde.
Anschließend wechselte man die Einsatzumgebung und beübte mehrere Szenarien in Firmen, z.B. der Firma Binderholz im angrenzenden Interpark.

 

Am letzten Tag der Ausbildung stand das Thema Wasserabgabe und Brandbekämpfung im Vordergrund.
Nach einer Abschlussbesprechung konnten die Kommandanten Jürgen Meier und Markus Würzburger, sowie die beiden Ausbilder den frisch gebackenen Drehleitermaschinisten zum bestandenen Lehrgang gratulieren und wünschten für die kommenden Übungen und Einsätze alles Gute. 

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