17.11.2021 -  Am Dienstag (16.11.2021) kam es zu einer Störung an einer Relaisstation, die für die Verstärkung des Alarmsignals der Leitstelle in der Region Kösching zuständig ist. Weil davon insbesondere die "stille Alarmierung" der Feuerwehrangehörigen über Funkmeldeempfänger betroffen ist, wurden die Sirenen in Kösching temporär aktiviert.
Bei Einsätzen der Feuerwehr Kösching kann es bis zum Abschluss der Reparaturarbeiten (voraussichtlich bis 25.11.2021) zur Auslösung der Sirenen kommen.

Zur ersten Auslösung der Sirenen kam es dann promt am Mittwoch (17.11.) gegen 13 Uhr, als die Köschinger Drehleiter zu einem Brand in einem Wohnhaus in Böhmfeld alarmiert wurde.

"Eigentlich nichts Außergewöhnliches..."
Während in vielen kleineren Ortschaften die Feuerwehren auch heute noch über die Sirene alarmiert werden, ist die Köschinger Bevölkerung seit über 40 Jahren vergleichsweise "verwöhnt" und der Sirene nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit durchschnittlich 120 mal im Jahr ausgesetzt.

Denn in Kösching wurde aufgrund steigender Einsatzzahlen und der immer größer werdenden Marktgemeinde schon im Jahr 1978 die Alarmierung der Feuerwehr in Kösching von der "klassischen Sirenenalarmierung" auf die "stille Alarmierung" umgestellt. Jeder Aktive wurde daraufhin mit einem Funkmeldeempfänger (Piepser) ausgerüstet, der im Alarmfall, vergleichbar mit einem Handy, klingelt.

Im Juli 2020 wurde die Einsatzmannschaft zudem in zwei Züge (Abteilungen) unterteilt. Im wöchentlichen Wechsel wird nun, abhängig von der Einsatzmeldung, bei Kleineinsätzen nur noch ein Teil der Mannschaft alarmiert. Bei allen weiteren Einsätzen oder auch werktags während der Hauptarbeitszeit wird weiterhin Vollalarm ausgelöst und die ganze Mannschaft zum Einsatz gerufen.

In Kösching gibt es momentan drei einsatzbereite Sirenen, die auf dem Köschinger Rathausdach, an der Realschule Kösching und am Schwesterwohnheim an der Klinik montiert sind. Diese werden insbesondere zur Warnung der Bevölkerung und als Rückfallebene für die Feuerwehralarmierung vorgehalten.

Bedeutung der Warnsignale:
In der nebenstehenden Grafik von sind die unterschiedlichen Warnsignale (Töne) der Sirenen erklärt.

 

 

 

 

Weitere Möglichkeiten zur Warnung / Information der Bevölkerung: (Quelle www.br.de)

Rundfunkwarnungen

Bei den Rundfunkdurchsagen wird nach Angaben des Innenministeriums unterschieden. Und zwar zwischen amtlichen Gefahrendurchsagen, die von den Rundfunksendern sofort und im Wortlaut gesendet werden und Gefahrenmitteilungen, die zum nächstmöglichen Zeitpunkt (z.B. in den Nachrichten) über zu erwartende Gefahren, über Schadenslagen und gegebenenfalls zu erwartende Auswirkungen informieren.
In der Regel gibt die Polizei diese Warnungen an die Sender weiter. Handelt es sich um Warnungen wegen Waldbrandgefahr oder Unwetter, kommen sie direkt vom Deutschen Wetterdienst. Neben Warnungen im Radio sind auch Untertitelungen im Fernsehen möglich. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät zu batteriebetriebenen Radios und Ersatzbatterien.

Sirenen und Lautsprecherdurchsagen
In Gebieten, die besonders gefährdet sind, wird die Bevölkerung nicht nur mit Rundfunkdurchsagen gewarnt, sondern auch mit Sirenen und Lautsprecherfahrzeugen. So wird zum Beispiel gewarnt, wenn Schadstoffe freigesetzt und über die Luft weitergetragen werden, Stichwort: "Schließen Sie Fenster und Türen!" Sirenen gelten vor allem nachts als zuverlässiges Warnmittel. Ihr Heulton holt die Menschen aus dem Schlaf, wenn Fernseher, Radio und Handy ausgestellt sind.
Die wichtigsten Sirenensignale sind:
- Alarm bei Feuer und anderen Notständen. Damit werden die Einsatzkräfte der Feuerwehren alarmiert: Dreimal in der Höhe gleichbleibender Ton (Dauerton) von je zwölf Sekunden Dauer mit je zwölf Sekunden Pause zwischen den Tönen.
- Alarm bei schwerwiegenden Gefahren für die öffentliche Sicherheit. Damit wird die Bevölkerung aufgerufen auf Rundfunkdurchsagen zu achten: Auf- und abschwellender Heulton von einer Minute Dauer.

Lautsprecherfahrzeuge etwa von Feuerwehren werden ergänzend zu Sirenen oder dort wo es keine Sirenen gibt, eingesetzt. Damit lassen sich Menschen konkreter warnen als mit Sirenen. Zum Beispiel in München und den Landkreisen Rosenheim und Landsberg am Lech gibt es gar keine Katastrophenschutz-Sirenen mehr.

Warn-Apps
Seit einigen Jahren gibt es digitale Helfer: Nina, Katwarn, Biwapp und Warnwetter sind weit verbreitete Warn-Apps. Sie alle haben ein gemeinsames Ziel: Bürger vor Katastrophenfällen warnen. Praktisch gerade für Leute, die unterwegs sind, Radio oder Fernsehen gerade nicht nutzen können, aber ihr Smartphone dabei haben. Sie haben aber eine gemeinsame Schwäche: Bei großen Katastrophenlagen kamen die Warnungen in der Vergangenheit manchmal zu spät oder gar nicht an, kritisiert Jörg Geiger vom Computermagazin Chip. "Man hat das zum Beispiel vor fünf Jahren beim Anschlag im Olympia-Einkaufszentrum gesehen, damals ist das Handy-Netz zusammengebrochen und es konnten keine Warnmeldungen mehr versendet werden." Teilweise dauere die Ausspielung auch sehr lange, wie sich beim Warntag 2020 gezeigt habe.