09.05.2022 - In diesem Frühjahr hatten zwei Kameraden der Feuerwehr Kösching die Möglichkeit, an einem Lehrgang zur „Technischen Großtierrettung“, veranstaltet durch den Ausbildungspartner „Large Animal Rescue“, teilzunehmen. An zwei Lehrgangstagen wurden knapp 40 Einsatzkräfte aus Bayern und Baden-Württemberg im Umgang mit Pferden, Rindern und weiteren Großtieren in Notfalllagen geschult.

 

Zu den Pflichtaufgaben der Feuerwehren zählt neben der Rettung von Menschenleben oder dem Löschen von Bränden auch die Tierrettung. Um auf solche Einsatzszenarien gut vorbereitet zu sein, nimmt sich Gruppenführer Lothar Schmidl seit über einem Jahr diesem Fachgebiet an und gibt das erlernte Wissen als Multiplikator in den regelmäßigen Übungen an die Köschinger Einsatzmannschaft weiter.

Gemeinsam mit zweitem Kommandant Markus Würzburger besuchte er im März einen zweitägigen Lehrgang zur Großtierrettung in Bad Mergentheim (Baden-Württemberg). Dort fanden sich ca. 40 Teilnehmer von Feuerwehren und anderen Hilfsorganisationen aus Baden-Württemberg und Bayern ein, die durch sechs Referenten, bestehend aus Tierärzten, Rechtsanwälten, sowie Feuerwehr- und Rettungsdienstlern geschult wurden.

Zu Beginn widmete man sich den theoretischen Themen wie der erforderlichen Persönlichen Schutzausrüstung, den rechtlichen Grundlagen und Pflichten der Einsatzkräfte, sowie der Körpersprache und dem Verhalten von Großtieren in Stresssituationen.

Am Nachmittag des ersten Lehrgangstages konnten die Teilnehmer im Praxisteil erste Begegnungen mit echten Pferden erfahren. Wie geht man an diese scheuen Tiere ran? Wie legt man ein Halfter an und was muss beim Führen eines Pferdes in und aus einem Transportanhänger beachtet werden? Die Antworten auf diese Fragen konnten direkt in der Praxis in Erfahrung gebracht werden und wurden direkt durch die Reaktion der Tiere beantwortet. Beim letzten Tagespunkt wurden Techniken zum Einfangen von entflohenen Tieren vermittelt. So konnten sich die Teilnehmer beispielsweise auch beim klassischen „Lassowerfen“ an Rindern und Pferden versuchen.

Am zweiten Lehrgangstag befasste man sich mit der richtigen Vorgehensweise bei Unfällen mit Tieranhängern. Nach der Redensart „Es gibt nichts was es nicht gibt“ wurden viele echte Einsatzbeispiele gezeigt und die notwendigen und auch oft improvisierten Maßnahmen zur Rettung der Tiere besprochen. Als wichtigste Erkenntnis stellte sich heraus, dass die Ruhe bei der Arbeit am verletzen Tier ausschlaggebend ist.

Anschließend wurden die Inhalte in der Praxis an echten Tieren und an Tier-Dummies angewandt. Dabei kamen verschiedene Hebegeschirre, Netze, Schleifmatten und vieles mehr zum Einsatz.

Zum Abschluss stellte ein Tierarzt außerdem das Thema „Distanzimmobilisation“, also den Einsatz von Blasrohren und Gewehren zur Ruhigstellung von Tieren, vor. Damit können im Ernstfall Tiere betäubt und so vor größeren Gefahren geschützt werden.

 

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