20.04.2013 - Aufregende Stunden liegen hinter den Mädchen und Jungen der Köschinger Jugendfeuerwehr. Beim diesjährigen Aktionstag durchlebten die Nachwuchskräfte den "Alltag" von Berufsfeuerwehrleuten. Verschiedene Ausbildungseinheiten und simulierte Einsätze sorgten dafür, dass während der 24-Stunden-Schicht Mitte April keine Langeweile aufkam!

Für einen kurzen Moment herrschte Stille, als der Alarmgong im Gerätehaus der Feuerwehr Kösching ertönte. Noch während aus den Lautsprechern die Meldung "Personenrettung an der Realschule" zu hören war, spurteten 14 Jugendfeuerwehrler in Richtung Fahrzeughalle. In Windeseile schlüpften die Jungen und Mädchen dort in ihre Schutzanzüge und rückten mit der Drehleiter und zwei Löschfahrzeugen aus.


An Einsatzort angekommen galt es nun, eine "abgestürzte" Person so schonend wie möglich zu retten. Die notwendigen Handgriffe in Sachen "medizinischer Erstversorgung" wurden den Jungen und Mädchen von Rettungssanitäter Maximilian König näher gebracht. Schon nach wenigen Augenblicken war der "Verletzte" auf einer sogenannten Schleifkorbtrage zum Abtransport bereit. Mit Hilfe der Drehleiter und dem Equipment für die Absturzsicherung wurde die Trage nun erschütterungsfrei nach oben manövriert.


"Das hat doch schon mal sehr gut geklappt" resümierte Jugendwart Christian Liebhard nach der erfolgreichen Rettungsaktion. Die Übung an der Realschule bildete den Auftakt des diesjährigen "24 Stunden - Aktionstages". Die Jugendfeuerwehrleute verbringen hier einen ganzen Tag bei der Feuerwehr.

"Unsere Jungs und Mädels sitzen natürlich nicht die ganze Zeit im Gerätehaus" stellt Jugendwart Stefan Lechermann klar. "Während der Schicht werden verschiedene Unterrichte durchgeführt und natürlich simulierte Einsätze eingespielt" so Lechermann weiter.

"Jung und Alt üben gemeinsam"

Nach ihrem ersten Einsatz an diesem Tag wartete schon die nächste Aufgabe auf die Mannschaft: Getreu dem Motto "Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz" mussten die verwendeten Gerätschaften wieder in einen einsatzbereiten Zustand versetzt werden.
Kaum war dies erledigt, stand eine Ausbildungseinheit in Sachen "Knoten und tragbare Leitern" auf dem Programm. Das Besondere hierbei: Die Übung wurde zusammen mit den älteren Aktiven aus der Einsatzabteilung durchgeführt. "Dass Jung und Alt miteinander üben ist sehr wichtig" merkt Jugendwart Michael Remmers an. "So lernt man sich schon frühzeitig besser kennen" so Remmers weiter.

An diesem Abend wurde jedoch nicht nur miteinander geübt, sondern auch gemeinsam gegrillt. Kaum war das gemeinsame Essen beendet, da mussten die "Jungen" wieder ran - diesmal zu einer Personenrettung in den Köschinger Forst. Die anschließende Nachtruhe auf den Feldbetten dauerte nicht allzu lange an. Bereits um 6 Uhr morgens wurden die Jugendlichen erneut durch den Alarmgong geweckt. Mit dem Stichwort "Auslaufende Flüssigkeiten" bestritten die "Einsatzkräfte von morgen" ihren ersten Gefahrgutunfall.

"Zum Abschluss ein richtiges Feuer!"

Nach einer vergleichsweise kurzen Nacht und dem letzten kräftezehrenden Einsatz freute sich die "Wachabteilung" auf das gemeinsame Frühstück. Die letzten Nutella-Brötchen waren gerade verdrückt, als der nächste Notruf einging. Im Ortsteil Desching hatte sich ein Landwirt - dargestellt von einem Dummy - unter einem seiner Geräte eingeklemmt. Mit Hilfe von schwerem Gerät konnte auch diese Aufgabe von den Jungen und Mädchen erfolgreich gestemmt werden.


Ein Feuerwehr-Aktionstag ohne Feuer? Natürlich nicht! Kurz vor Schichtende mussten die Nachwuchs-Brandbekämpfer noch einmal ausrücken: Ein Holzstoß stand im Köschinger Steinbruch lichterloh in Flammen.
Mit zwei Löschfahrzeugen ging es zum letzten Mal an diesem Tag auf Einsatzfahrt. Am Brandort angekommen, saßen die Handgriffe der jungen Mannschaft perfekt! In Windeseile wurden Schlauchleitungen gelegt und schon nach wenigen Minuten erfolgte das Kommando "Feuer unter Kontrolle".


Mit diesem spektakulären Brand und der anschließenden Fahrzeugpflege fand der diesjährige Berufsfeuerwehrtag nach genau 24 Stunden sein Ende. Wer weiß: Vielleicht hat dieser Tag dazu beigetragen, dass die ein oder anderen Jugendfeuerwehrler irgendwann eine Karriere als Berufsfeuerwehrfrauen bzw. -männer einschlagen?

 

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