Wilder Westen in Kösching

19.02.2017 - Gleich in zweierlei Hinsicht war die Köschinger Wehr wieder beim jüngsten „Mantelflickerzug“ im Einsatz: Zum einen sorgten die Brandschützer durch verkehrsregelnde Maßnahmen für die Sicherheit der Faschingstreibenden und zum anderen beteiligten sie sich wieder mit einem Wagen an dem „Gaudiwurm“. Thema heuer: „Wilder Westen in Kösching“…



Ein besonderes Präsent erhielt die Marktgemeinde Kösching im Jahre 1973 von ihrer Freiwilligen Feuerwehr: einen Hubschrauber. Hierbei handelte es sich natürlich nicht um einen echten Helikopter, sondern um einen Motivwagen für den damaligen Faschingszug. Unter dem Motto „Köschings eigener Hubschrauber für die Eingemeindeten“ nahmen die Wehrleute die Gebietsreform auf die Schippe. Noch heute erinnern zwei Fotos in der Chronik an dieses besondere Gefährt.

Der ''Eingemeindungs-Helikopter'' der Feuerwehr Kösching am Faschingszug 1973.

Auch wenn dieses Ereignis 44 Jahre zurückliegt – eines hat sich seither nie geändert: die Kreativität der Köschinger Feuerwehrler, wenn es um die närrische Zeit geht. „Bereits im Spätsommer 2016 haben wir leidenschaftlich darüber diskutiert, welches Thema wir für unseren Faschingswagen wählen“, erinnert sich Sebastian Heckl als eine der treibenden Kräfte zurück. „Letztendlich haben wir uns für den Wilden Westen entschieden“, so Heckl weiter.

Nachdem das Motto feststand, konnten die Faschingstreiber loslegen. Einen fahrbaren Untersatz – in Form eines Tiefladers – stellte die Familie Strobl aus Desching wieder dankenswerterweise zur Verfügung. Auf diesem wurde aus Balken, Brettern und unzähligen Schrauben ein „Saloon“ gesetzt – mitsamt Bar, Balkon und einem funktionstüchtigen Klavier. Letztgenanntes Accessoire konnte bei eBay-Kleinanzeigen ausfindig gemacht und kostenlos abgeholt werden. Nach ungezählten Arbeitsstunden war es dann Mitte Februar so weit: Am Mantelflickerzug erntete das Gespann wieder bewundernde Blicke und viel Lob von den Zuschauern. Ebenso bei den Gaudiwürmern in Denkendorf und Gerolfing.

Nach so viel Gaudi und ausgelassener Stimmung fiel es den Faschingstreibern merklich schwer, das Gespann nach dem Aschermittwoch wieder abzubauen. „Auch wenn beim Zerlegen des Wagens viel Wehmut mitschwingt, so ist eines sicher“, merkt Sebastian Heckl mit einem Augenzwinkern an: „Der nächste Fasching kommt bestimmt.“

Bildergalerie:

Unzählige Stunden verbrachten die Feuerwehrler damit, aus einem Tieflader einen ansehnlichen Faschingswagen zu bauen.  Alle Zeichnungen und Beschriftungen wurden in mühevoller Handarbeit angefertigt.  Der Faschingswagen in der Bauphase.
Wahnsinns-Gespann: Der fertige Faschingswagen mit dem Zugfahrzeug, das von Raimund Wittmann gelenkt wurde.  Die Stimmung auf dem Wagen war wie immer spitze!  Besonder imposant: Die Höhe des ''Saloons''.
Nicht nur am Köschinger Mantelflickerzug beteiligten sich die Faschingstreiber der Feuerwehr Kösching. Auch in Denkendorf und Gerolfing ging man tradtionsgemäß an den Start.