Tradition meets Partystimmung

14.05.2022 - Sowohl leise als auch laute Töne schlug die Feuerwehr Kösching an ihrem Florianstag Mitte Mai an: Während zunächst das Gedenken an die verstorbenen Mitglieder, die Segnung der neuen Tragkraftspritze sowie die Ehrungen langjähriger Wegbegleiter im Vordergrund standen, heizten die Feuerwehrler am Abend Hunderten Gästen mit ihrer Party „Festa de la Voigas“ ein. …



„Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.“ – seit der Antike viel zitiert, bewahrheitet sich Feuerwehrleuten diese Redewendung immer wieder aufs Neue – und das nicht nur bei Einsätzen, wie der diesjährige Florianstag der Freiwilligen Feuerwehr Kösching zeigte. Denn bevor die neue Tragkraftspritze (TS) der Stützpunktwehr ihren Segen erhielt, musste sie zunächst in die Pfarrkirche gelangen – per Muskelkraft. So wurde das feuerrote Gerät, das zum Ansaugen aus offenen Gewässern oder zur Löschmittelweiterleitung verwendet wird, höchstpersönlich von den Kommandanten Jürgen Meier und Markus Würzburger sowie den Vorsitzenden Christian Wittmann und Stefan Lechermann zum Altar verbracht.





Behutsam dort abgestellt, spendete Kaplan Dr. Peter Stier dem festlich geschmückten Einsatzgerät den kirchlichen Segen, wobei auch dessen Bedienpersonal miteingeschlossen wurde. In seinen Worten fand der Geistliche anerkennende Worte – und das nicht nur, weil die rund 200 Kilogramm schwere tragbare Pumpe von den Wehrmännern ohne Transporthilfe in das Gotteshaus manövriert wurde: „Feuerwehrleute stehen immer im Einsatz der Gemeinschaft, wobei sie nie ein Aufsehen um ihren Dienst und ihre Person machen.“
Der Heiligen Messe, die mit viel Liebe zum Detail von den Floriansjüngern mitgestaltet und von der KoLan-Musikgruppe würdevoll umrahmt wurde, schloss sich ein stattlicher Festzug durch den Markt an. Die knapp 60 Mitglieder der Stützpunktwehr wurden dabei nicht nur von ihrer schmucken Vereinsfahne angeführt, sondern auch vom Spielmannszug des TSV Kösching. In exzellenter Weise sorgte das Orchester in Marschbesetzung für den Gleichschritt der Teilnehmer.

Diese waren es auch, die den anschließenden Ehrenabend mit einem Standkonzert am Gerätehaus eröffneten. Doch kaum waren die ersten Urkunden dort verteilt, glaubte man erneut Schweißperlen auf den Stirnen der Führungsmannschaft erkennen zu können: Um Punkt 18 Uhr hatten die Funkmeldeempfänger nämlich Alarm ausgelöst, da eine Brandmeldeanlage in einem Wohnheim an der Köschinger Krankenhausstraße angeschlagen hatte. Glück im Unglück: Die zugrunde liegende Rauchentwicklung war durch angebranntes Essen entstanden, womit die Ehrungen nur kurzzeitig unterbrochen werden mussten und die 29 Jubilare sowie die 19 zu befördernden Wehrleute ihre Würdigung letztendlich entgegennehmen konnten.

So erhielten Anna Huber, Franziska Schmailzl, Sebastian Heckl und Maximilian Weber eine Auszeichnung für zehnjährige aktive Dienstzeit. Während Alfred Amann auf 15-jähriges Wirken in der Einsatzmannschaft blicken kann, wurde Karin Meier von Kreisbrandinspektor Franz Waltl für 25-jährige aktive Dienstzeit mit dem Bayerischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Auf zehn Dienstjahre mehr bringt es Erich Liepold, während Ehrenvorsitzender Thomas Schmidt seit 1977 und damit seit stolzen 45 Jahren im Dienst der Allgemeinheit steht.

Herzlichen Dank für permanente Einsatzbereitschaft und jahrzehntelange Verbundenheit: 29 Jubilare durften Vorsitzender Christian Wittmann (von links), Kommandant Jürgen Meier, zweiter Bürgermeister Dieter Betz, Kreisbrandinspektor Franz Waltl sowie Vize-Kommandant Markus Würzburger (rechts) und stellvertretender Vorsitzender Stefan Lechermann (dritter von rechts) im Rahmen eines Ehrenabends auszeichnen.


Vergleichsweise lang war die Liste jener, die seit 25 Jahren dem Feuerwehrverein angehören: Martina Liebhard, Birgit Schmidt, Maria Unger, Magdalena Wiese, Jürgen Aßberger, Daniel Herrndobler, Eduard Herrndobler, Thomas Koch, Werner Krammel und Günther Unger. Seit vier Jahrzehnten halten Max Müller, Christian Nunner, Johann Rottenkolber, Josef Schmid und Horst Terbeck der Köschinger Wehr die Treue. Ebenso viele passive Wehrmänner wurden für 50-jährige Mitgliedschaft gewürdigt: Anton Ampferl, Georg Hörmann, Ludwig Kastl, Max Liepold und Hermann Mulinski. Eine nicht alltägliche Ehrung erfuhr Georg Hallermeier, der seit sage und schreibe 75 Jahren der Freiwilligen Feuerwehr Kösching angehört.

Ein kleines Dankeschön für sehr viel Verantwortung, Zeit und Engagement erhielten Helmut Klotz und Walter Sandmair, die sich nach vielen Jahren als Zug- bzw. Gruppenführer aus der Führungsebene der aktiven Mannschaft zurückzogen. Auch Peter Hoffmann, der nach acht Jahren sein Amt als stellvertretender Jugendwart niederlegte und Georg Liebhard, der sich nach 26 Jahren aus dem Verwaltungsrat verabschiedete, wurden mit einer kleinen Erinnerung an diese Zeit bedacht.

Junge und engagierte Einsatzkräfte sowie langjährige und erfahrene Leistungsträger der Stützpunktwehr: 19 Aktive erhielten eine Beförderung und dürfen nun die Dienstgradabzeichen als Feuerwehrmann, Ober- und Hauptfeuerwehrmann oder Oberlöschmeister an den Uniformen tragen.


Viele Hände galt es bei den Beförderungen zu schütteln. So wurden Anne Andert, Anna-Lucia Bast, Eva-Marie Liebhard, Franziska Liepold, Paul Ferstl, Anton Jurk, Jonas Kastl, Max Lell, Norbert Mebus und Maximilian Zabka zu Feuerwehrfrauen bzw. -männern befördert. Eine Ernennung zu Oberfeuerwehrfrauen bzw. -männern erfuhren Katharina Zimmermann, Marco Canciani, Matthias Klier, Matthias Kürzinger und Christohph Schmailzl, während Alfred Amann der Dienstgrad als Hauptfeuerwehrmann zugesprochen wurde. Kreisbrandmeister Stefan Armbruster, Gerätewart Christian Schöpfl und Vorsitzender Christian Wittmann dürfen künftig das Abzeichen des Oberlöschmeisters an ihren Uniformen tragen.



Apropos „Uniform“: So schnell wie diese während des zwischenzeitlichen Einsatzes gegen die Schutzkleidungen getauscht wurde, erfolgte auch der Wechsel vom „feinen Zwirn“ in die Poloshirts. Schließlich waren die Wehrleute nach dem traditionellen und damit „ruhigen“ Teil bei ihrem „Festa de la Voigas“ im Köschinger Steinbruch gefordert. In gekonnter Weise bewirteten sie dort Hunderte Gäste und bewiesen, dass sie auch als Grillmeister, Einlasskontrollen, Cocktailmixer oder Schankpersonal eine hervorragende Figur abgeben. Bis in die Morgenstunden feierten die zahlreichen Gäste zu den Sounds der Bands FAT TONI und H.A.T. sowie von DJ Beda.
Ob es bei diesem Event, das erstmals von den Feuerwehrlern durchgeführt wurde, auch Anlass für Schweißperlen gab? Vorsitzender Christian Wittmann schüttelte zufrieden den Kopf: „In vielen Stunden wurde alles bis ins kleinste Detail geplant und vorbereitet. Unsere Mannschaft hat wie immer hervorragend zusammengehalten!“. Somit stand am Ende dieses Florianstages – mit einer Mischung aus Tradition und Partystimmung – nur eines: der Erfolg!

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