Das Kürzel "LF" steht nicht etwa für "Lieblingsfahrzeug" sondern für Löschgruppenfahrzeug und ist somit das einzige Feuerwehrfahrzeug, das nach der Stärke seiner Besatzung benannt ist. Im Mannschaftsraum findet nämlich eine komplette Gruppe, also neun Mann, Platz.


Seit Frühjahr 2011 präsentiert sich "Florian Kösching 40/2" - so der Funkrufname - in ganz neuem "Gewand". Das Fahrzeug erhielt nämlich nach Sanierungs- und Umbaumaßnahmen eine neue feuerrote Lackierung samt "Kösching-typischer" Beklebung.

 

Technische Daten

Funkrufname: Florian Kösching 40/2
Fahrgestell: Mercedes-Benz
Aufbau: Metz
Motorleistung: 220 PS
Sitzplätze: 1/8
Baujahr: 1989
Indienststellung: 1989 bzw. 2011

 

Mannschaftsraum

Wie oben beschrieben, bietet das Fahrzeug Platz für eine gesamte Löschgruppe - also neun Mann. Im hinteren Teil der Fahrzeugkabine besteht an zwei Plätzen die Möglichkeit, schon während der Fahrt zur Einsatzstelle Atemschutzgeräte anzulegen. Dies stellt einen erheblichen Zeitgewinn dar.

Für die Kommunikation zwischen den einzelnen Trupps und dem Gruppenführer stehen mehrere Handsprechfunkgeräte im sogenannten "2Meter-Band" zur Verfügung.

Unter den beiden Sitzbänken werden weitere Gegenstände gelagert. So befinden sich hier unter anderem ein Erste-Hilfe-Koffer, eine Krankentrage, diverses Hand- werkzeug, Utensilien für die Verkehrsabsicherung, Trinkwasser sowie Feuerwehr-Haltegurte für die Mannschaft.

 

Beladung - Linke Fahrzeugseite

Geräteraum 1
Wie bei unserem "Erstangriffsfahrzeug" befindet sich auch im Löschgruppenfahrzeug das Hydraulikaggregat samt Rettungsschere und Spreizer im Geräteraum 1.
Auf dem ausziehbaren Gerätefach lagern Unterlegkeile zum Stabilisieren von Unfall-fahrzeugen, ein Hydraulikzylinder, der sogenannte "Glasmanagementkoffer" sowie mehrere Schaufeln und Besen.

Auf einer ausziehbaren Halterung sind zwei Atemschutzgeräte und ein paar Reserveflaschen verzurrt.

Komplettiert wird die Beladung im diesem Geräteraum durch Feuerwehräxte, Schutt- mulden, Schornsteinfegerwerkzeug, zwei Verteiler, diverse Armaturen sowie ein Hydroschild.


Geräteraum 3
Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurden die schweren, tragbaren Schlauchhaspeln durch Schlauchtragekörbe ausgetauscht. Mit ihnen lässt sich das Schlauchmaterial viel bequemer transportieren und verlegen!

Ansonsten ist die Beladung in diesem Geräteraum recht überschaubar: Neben einem Werkzeugkasten, zwei weiteren C-Rollschläuchen und dem Zubehör für den Rettungsspreizer wurden noch ein Feuerlöscher und die Kübelspritze hier verstaut.

Eine Besonderheit stellt der "Powermoon" dar. Hinter diesem Markennamen verbirgt sich ein Leuchtballon, der ein blendfreies und tageslichtähnliches Licht ausstrahlt. Im Vergleich zu herkömmlichen Flutlichtstrahlern erbringt der Powermoon eine dreifach höhere Leistung!

 

Beladung - Rechte Fahrzeugseite

Geräteraum 2
Im oberen Teil des Gerätefaches 2 werden zwei Scheinwerfer mit Stativ, eine Motorkettensäge inklusive Zubehör und ein Trennschleifer gelagert. Daneben befindet sich ein Schaumrohr.

In den Fächern darunter befindet sich ein Notstromaggreagt mit zwei Leitungstrommeln, Handwerkzeug sowie eine große Anzahl an Formholz zum Unterbauen.


Geräteraum 4
Das Löschgruppenfahrzeug verfügt über keinen eingebauten Schaummitteltank. Hier wird das Schaummittel in sechs gelben Kanistern mitgeführt und muss bei Bedarf manuell über einen speziellen Zumischer in die Schlauchleitungen eingespeist werden.

Neben den Geräten zur Schaumerzeugung sind in "G4" noch sechs B-Druckschläuche, ein Standrohr, Strahlrohre, Stützkrümmer, eine Tauchpumpe und vier Hitzeschutzanzüge verlastet. Zudem steht noch eine Schnellangriffsleitung mit einem formstabilen Schlauch für die Brandbekämpfung bereit.

 

Pumpenbedienstand

Im Gegensatz zum Pumpenbedienstand unseres HLF´s gibt es hier weniger Elektronik und die Pumpenleistung ist etwas geringer. Dennoch, die Grundprinzipien bei Einsatz einer Löschwasserpumpe sind immer die gleichen.
Nach DIN muss die Pumpe eine Förderleistung von 1.600 Litern/min bei einem Ausgangsdruck von 8 bar bringen.

An Löschwasser führt dieses Fahrzeug übrigens 1.200 Liter mit.

 

Dachbeladung & Fahrzeugheck

Auf dem Fahrzeugdach befindet sich eine vierteilige Steckleiter. Entgegen der Norm wurde auf eine dreiteilige Schiebeleiter - wie sie auf dem Hilfeleistungslöschfahrzeug zu finden ist - verzichtet.

In einem großen Dachkasten sind unter anderem Ölbindemittel, Besen, Schaufeln sowie Dunggabeln und -haken verräumt. Ein Einreißhaken und Schlauchbrücken komplettieren die Beladung hier.

Zum Ausleuchten von Einsatzstellen wurde vor einigen Jahren ein ausfahrbarer Lichtmast mit zwei Scheinwerfern installiert. Vom Pumpenbedienstand aus kann dieser per Muskelkraft aus- und eingefahren werden.

Am Heck des LF´s ist eine fahrbare Schlauchhaspel aufgeprotzt. Diese wird von zwei Feuerwehrleuten gezogen, während sich die B-Druckschläuche fast von alleine abwickeln.

 

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