"Lernen ist wie Rudern gegen den Strom - wenn man damit aufhört, treibt man zurück." Dieser Spruch lässt sich auch für die Ausbildung in den Feuerwehren ableiten. So wachsen mit den stetig neuen Aufgaben und Ausrüstungsgegenstäden auch die Ansprüche an das Können unserer Feuerwehrler.

Die Ausbildung bei der Feuerwehr Kösching besteht aus den allwöchentlichen Übungen, sowie den Lehrgängen, die auf Landkreisebene und an den staatlichen Feuerwehrschulen angeboten werden. An dieser Stelle unserer Homepage wollen wir Ihnen einen Einblick in unseren "Ausbildungs-Alltag" gewähren.

 

Übungen

Die Mitglieder der Köschinger Feuerwehr treffen sich einmal pro Woche, um das erlernte Wissen aufzufrischen und den Umgang mit den zahlreichen Ausrüstungsgegenständen zu proben.

Auch wenn Gefahrguteinsätze vergleichsweise selten vorkommen... der Umgang mit den Gerätschaften hierfür muss oft trainiert werden.   An schrottreifen Autos üben wir den Umgang mit den hydraulischen Rettungsgeräten.
Das regelmäßige Üben ist sehr wichtig, denn jeder von uns muss im Ernstfall jedes Gerät bedienen können! An den Übungsabenden wird aber nicht nur der Umgang mit Fahrzeugen und Geräten geprobt! Wir nutzen diese Zeit auch, um größere Objekte, wie etwa Schulen oder Firmen zu besichtigen. Dies hat zum Zweck, dass wir bereits vor einem möglichen Schadensfall die Besonderheiten des Gebäudes (z.B. Anzahl der Zimmer, Flucht- und Rettungswege) kennen.

Brände gehören zu den gefährlichsten Einsätzen - kein Wunder, dass das Vorgehen bei einem Feuer oft geprobt wird.   Für Special-Effects sorgen speziell ausgebildete Kameraden.

 

Grundausbildung

Fahrzeugkunde - schließlich muss man wissen, wo sich die Geräte befinden. "Ich will Feuerwehrmann werden!" Doch, bevor man zu Einsätzen mitausrücken darf, muss man einige grundlegende Ausbildungen absolvieren.

Der "Einstiegskurs" in Bayern ist der sogenannte "Truppmann-Lehrgang", welcher aus zwei Teilen besteht. Während dieser über 50 Stunden umfassenden Ausbildung erlernt der Feuerwehranwärter die grundlegenden Handgriffe und das nötige Basiswissen. So stehen auf dem Stundenplan unter anderem Fahrzeug- und Gerätekunde, Rechte und Pflichten eines Feuerwehrmanns, Löschgeräte, Unfallverhütung und persönliche Schutzausrüstung.

In der Grundausbildung erlernen die Teilnehmer die Feuerwehr-Basics - wie zum Beispiel das Kuppeln einer Saugleitung. Ganz wichtig ist natürlich die Praxis! So wird den Kursteilnehmern der Umgang mit hydraulischen Rettungsgeräten sowie den vorhandenen Schläuchen und Armaturen vermittelt. Bei einer abschliessenden Übung muss das erlernte Wissen dann in die Tat umgesetzt werden. Auch eine schriftliche Prüfung muss gemeistert werden.

Ist die Truppmann-Ausbildung erst einmal geschafft, steht einer Weiter-Qualifikation zum Truppführer nichts mehr im Wege. Wie der Titel bereits vermuten lässt, wird der Feuerwehrmann hier befähigt einen Trupp - bestehend aus zwei bzw. drei Kräften zu leiten.

 

Atemschutz

Bei einem ''Spaziergang'' können sich die angehenden Atemschutzgeräteträger an das Tragen der Maske gewöhnen. Rauch, Hitze, Stress und letztendlich die mehrere Kilogramm schwere Ausrüstung: Atemschutzgeräteträger sind im Einsatzfall extremen Belastungen ausgesetzt. Wer diese Aufgabe wahrnehmen möchte, muss deshalb körperlich und geistig fit sein!
Diese Fitness muss - vor Antritt eines entsprechenden Lehrgangs - von einem Arzt bestätigt werden. In der sogenannten G26.3 - Untersuchung werden unter anderem ein Belastungs-EKG, Seh- und Hörtests sowie Röntgenaufnahmen durchgeführt. Wenn dabei keine gesundheitlichen Bedenken entstehen, steht der 24stündigen Ausbildung nichts mehr im Wege.

Wer ins Feuer will, muss sein Gerät beherrschen! Die ''Einsatzkurzprüfung''wird immer wieder geübt. In theoretischen Unterrichtseinheiten erlernt man dort alles Grundlegende über die Atmung des Menschen, Atemgifte, Aufbau der Pressluftatmer sowie die wichtigsten Einsatzgrundsätze.
Bei all der Theorie kommt aber die Praxis nicht zu kurz: Gewöhnungsübungen, Schulung der Atemtechnik, Kriechübungen, Flaschenwechsel und die Überprüfen der kompletten Ausrüstung sind nur einige Dinge, die den angehenden "Atemschützern" vermittelt werden.

Schon während der Ausbildung wird in verrauchten Räumen geübt. Während des Lehrgangs gilt es immer wieder Belastungsproben in der sogenannten "Kriechstrecke" zu meistern. Hier muss ein Gebilde aus Metallgittern durchlaufen werden. Das Vorgehen wird dabei von einer Nebelmaschine und einem Heizstrahler erschwert.

 

Gruppen- und Zugführer

Koordinieren Mannschaft und Gerät an der Einsatzstelle: Die Gruppen- und Zugführer Gruppen- und Zugführer sind die Führungskräfte der Feuerwehr. Sie erkunden die Lage an der Einsatzstelle, verteilen die Aufgaben an die Mannschaft und überwachen den Einsatz. Die dafür notwendigen Lehrgänge werden an den staatlichen Feuerwehrschulen angeboten.

 

Sprechfunker

Gerade bei größeren Einsätzen oder Übungen ist die Kommunikation der eingesetzten Kräfte mittels Funkgeräten unerlässlich. Um die verschiedenen Funkgeräte bedienen zu können, ist ein entsprechender Lehrgang notwendig. In diesem werden den angehenden "Funkern" das exakte Absetzen eines Funkspruchs ebenso beigebracht, wie die physikalischen und rechtlichen Grundlagen des Funkverkehrs. Einen breiten Rahmen nimmt die Gerätekunde ein.

 

Maschinisten

Herr über Pumpen und Aggregate: Der Maschinist. Um ein Feuerwehrfahrzeug fahren zu dürfen, reicht der erforderliche Führerschein allein nicht aus! Der Fahrer muss zusätzlich als Maschinist ausgebildet sein. An der notwendigen Schulung lernt man unter anderem den Umgang mit den verschiedenen Pumpen sowie die Wasserförderung über lange Schlauchstrecken.
Maschinist in der Feuerwehr ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe! So muss er im Ernstfall nicht nur die Pumpe in Gang setzen können, sondern auch die Mannschaft, die im Fahrzeug sitzt, sicher von "A" nach "B" bringen.