Kösching - einigen Autobahnnutzern ist dieser Ort aufgrund der gleichnamigen Autobahn-Raststätte "Köschinger Forst" ein Begriff. Für diejenigen, die sich unweit der A9 bewegen: Kösching liegt in Oberbayern und gehört zum Landkreis Eichstätt. Nächstgrößere Stadt ist die acht Kilometer entfernte "Audi-Stadt" Ingolstadt.
Die Marktgemeinde Kösching besteht seit der Gebietsreform aus den drei Ortsteilen Kösching mit Badermühle, Blaumühle, Desching, Dürrnhof, Gradhof, Spitzelmühle und Stollmühle, Bettbrunn und Kasing mit Hellmannsberg. Derzeit beläuft sich die Einwohnerzahl auf 9.000 Personen. Die "Mantelflicker" - so der Spitzname der Köschinger - gelten damit als drittgrößte Gemeinde im Landkreis Eichstätt!
Obwohl es Hinweise auf noch ältere germanische Siedlungen gibt, wird die Gründung Köschings offiziell auf das Jahr 80 n.Chr. datiert. Die Römer überquerten die Donau und gründeten das "Castellum Germanicum", um diese natürliche Grenze gegen die Übergriffe der Germanen zu sichern. Später unterstützte das "Castellum Germanicum" den Limes, welcher einige Kilometer weiter nördlich im Wald verlief. Um 245 wurde dieses Kastell aufgegeben. Germanische Siedlungen am nördlich gelegenen Eixelberg bestanden weiterhin. Um 895 wird erstmals der Ort „Cheskingen“ genannt und um 1000 trug der Wald bereits den Namen „Keschinger Forst“. 1293 fallen die Burg und der Forst an die Wittelsbacher. Noch heute befindet sich ein beträchtlicher Teil des Forsts im Besitz des Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF).
Im Jahre 1310 wird Kösching in der Landesteilungsurkunde von Herzog Ludwig IV. von Oberbayern und Pfalzgraf bei Rhein (dem späteren Kaiser Ludwig dem Bayern) zum ersten Mal als Markt urkundlich erwähnt. 1366 werden die Rechte des Bannmarktes bestätigt. Seit dieser Zeit trägt Kösching den Titel Markt. In den Jahren 1649/1650 wird Kösching von einer Pestepidemie heimgesucht. 1651 entstand daher nach dem Ende der Pest gemäß einem Gelöbnis die „Bruderschaft des Heiligen Sebastian“. Seitdem pilgert die Bruderschaft (abgesehen von einigen Unterbrechungen) jährlich über Schambach zur Kirche des Hl. Sebastian nach Arnsberg.
Den Zweiten Weltkrieg übersteht Kösching, ohne allzu große Sach- schäden daraus davonzutragen. Jedoch wird der Markt anschließend von einem rund 1.200 Personen umfassenden Flüchtlingsstrom, überwiegend aus dem Sudetenland und Ungarn, in seiner sozialen Kompetenz herausgefordert. In den folgenden Jahrzehnten wächst Kösching zu einem größeren Ort heran.
Für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ist Kösching jedoch nicht nur Wohn- oder Arbeitsort sondern auch Einsatzgebiet. Hier finden sich landwirtschaftliche Anwesen ebenso wie Industriebetriebe. Für uns bedeutet dies eine besondere Herausforderung!
Als "Besonderheiten" in unserem Ausrückebereich sind unter anderem Kindergärten, Grund-, Haupt- und die Realschule zu nennen. Auch die Klinik Kösching mit ihren 200 Betten, sowie das Seniorenwohn- und Pflegeheim mit 74 Heimplätzen stellt einen besonderen Gefahrenpunkt dar.
In den letzten Jahren wurde das nahegelegene Gewebegebiet "InterPark" stark ausgebaut. Hier sind auf einer Fläche von zwei Millionen Quadratmetern unter anderem zwei Speditionen, ein Heizkraftwerk, ein großes Sägewerk, die Firma Progas, ein Lagerhaus der BayWa sowie eine "handvoll" kleinerer Betriebe ansässig.
Ebenfalls im Einsatzgebiet liegen die nahegelegene Gunvor-Raffinerie (ehemals Esso bzw. PetroPlus) sowie eine Öl- und Ethylenpipline samt Tanklager der TAL (Transalpine Ölleitung).
Mit Inbetriebnahme der ICE-Strecke München-Nürnberg wuchs auch unser Einsatzgebiet. So sind wir zusammen mit unseren Kameraden aus den Nachbarorten für die Strecke und die Tunnel, die durch den Landkreis Eichstätt verlaufen, verantwortlich.
Auf Anforderung kann die Feuerwehr Kösching auch überörtlich im Landkreis oder gar darüber hinaus eingesetzt werden. Grund hierfür sind die vielen Sondergerätschaften, wie Chemiekalienschutzanzüge, Wärmebildkamera, Drehleiter oder das Tanklöschfahrzeug.