Sie bewegen sich täglich auf Deutschlands Straßen: Lastwagen, die mit gefährlichen Stoffen und Gütern beladen sind. Doch nicht nur auf den öffentlichen Verkehrswegen begegnen uns Chemikalien. Auch in öffentlichen Einrichtungen, wie etwa in Bädern oder Krankenhäusern, wird mit Gefahrstoffen wie zum Beispiel Chlor hantiert.


Dass es dabei immer wieder zu Unfällen kommt, beweisen Vorfälle aus der Vergangenheit. So musste die Köschinger Feuerwehr beispielsweise 1999 nach Altmannstein ausrücken: Im dortigen Freibad waren größere Mengen Ammoniak ausgetreten. Mehrere - speziell ausgerüstete - Wehren aus dem Umland stoppten damals den Austritt der gefährlichen Substanz.

 

Spezial-Ausrüstung und viel Know How

Schutzanzüge, Messgeräte, Nachschlagewerke und vieles weitere mehr - für Gefahrguteinsätze wie damals in Altmannstein stehen der Köschinger Wehr umfangreiche Spezialgeräte zur Verfügung. Mit welchem Equipment wir bei solchen Einsätzen arbeiten, erfahren Sie auf einer unserer Technikseiten.

So vielfältig unsere Ausrüstung ist - so umfangreich ist auch die Ausbildung damit! Über das gesamte Jahr verteilt werden viele "Freitags-Übungen" dazu verwendet, die Mannschaft in diesem Fachbereich zu schulen. Während im Sommer vor allem Belastungs- und Trageübungen mit den Chemikalienschutz- anzügen anstehen, werden die Herbst- und Wintermonate für die Theorie verwendet. Hier wird dann das Wissen unter anderem in Sachen "Messgeräte" und "Nachschlagewerke" vertieft.


Bei den regulären Übungen bleibt es dabei nicht! Einmal pro Quartal wird eine Gefahrgut-Einsatzübung abgehalten. Unter einsatzähnlichen Bedingungen gilt es dann, Messungen durchzuführen, Leckagen abzudichten, spezielle Stoffe nachzuschlagen und vieles weitere mehr. Wie eine solche Übung aussehen kann, haben wir in einer kleinen Fotogalerie zusammengestellt:

     
     
     
Ein grundlegender Baustein der Ausbildung ist noch der Lehrgang "Träger von Chemikalienschutzanzügen". Dieser wird landkreiszentral angeboten und richtet sich an bereits ausgebildete Atemschutzgeräteträger. Während eines gesamten Tages wird den Feuerwehrleuten in Theorie und Praxis vermittelt, wie die Ausrüstung eines CSA-Trupps abläuft, wie ein sogenannter "Dekon-Platz" aufgebaut sein muss und wie die Dekontamination vonstatten geht. Den Abschluss dieses Kurses bildet eine Einsatzübung.

Erste Gewöhnungsübungen mit den Anzügen beim CSA-Lehrgang.   Den Abschluss des CSA-Lehrgangs bildet eine Einsatzübung.
Neben den "hauseigenen" Schulungen werden auch die von den Feuerwehr- schulen angebotenen Lehrgänge "ABC-Einsatz" und "Führer im ABC-Einsatz" besucht. Im erstgenannten Kurs werden die Teilnehmer dahingehend geschult, das gesamte Repertoire an Schutzanzügen und Sonderausrüstung beherrschen zu können.
Wie der Name vermuten lässt, geht es in dem anderen Lehrgang darum, Einheiten bei Einsätzen mit ABC-Gefahrstoffen führen zu können. Beide Lehrgänge dauern jeweils zwei Wochen und müssen mit einer Prüfung abgeschlossen werden.

 

Das Team

Während die Wartung und Prüfung der Ausrüstung den Gerätewarten obliegt, kümmert sich Gefahrgutbeauftragter Stefan Armbruster vor allem um die Ausbildung der Mannschaft. Unterstützung erhält er dabei nicht nur von den Führungsdienstgraden unserer Wehr. Vor allem bei der Planung und Durchführung der "Quartalsübungen" steht ihm das sechsköpfige Gefahrgut- Team zur Seite.