26.03.2013 - Dass die Feuerwehr heutzutage nicht nur zu Bränden ausrückt ist vielen Menschen bekannt. Was den Meisten jedoch unbekannt sein dürfte ist die Tatsache, dass die "Brandschützer" auch zu medizinischen Notfällen gerufen werden können. Sollten nämlich einmal keine Kräfte des Rettungsdienstes - aufgrund von Paralleleinsätzen - verfügbar sein, so muss die Leitstelle die Feuerwehr alarmieren! Damit die Köschinger Wehr bei derartigen Notfällen kompetente Hilfe leisten kann, wurde die notwendige Ausrüstung in den letzten Monaten erweitert. Dies war jedoch nur durch die tatkräftige Unterstützung von ortsansässigen Firmen und Privatpersonen möglich!

Zwischen Bränden, Verkehrsunfällen, Brandmeldeanlagen oder Ölspuren tauchte in der Einsatzstatistik 2012 bei der Feuerwehr Kösching auch ein, für Viele unbekanntes Wort auf: "First Responder". Mit diesem englischen Begriff werden sogenannte "Ersthelfer"-Einsätze bei medizinischen Notfällen bezeichnet. "Sollte es vorkommen, dass aufgrund von Paralleleinsätzen kurzfristig kein Rettungsdienstpersonal verfügbar ist, so muss die Leitstelle Alarm für die Freiwillige Feuerwehr auslösen" weiß Köschings Feuerwehr-Kommandant Jürgen Meier. "Für derartige Notfälle reicht der Standard-Erste-Hilfe-Koffer natürlich nicht aus" merkt der Kommandant an.

Die Verantwortlichen der Feuerwehr waren daher bestrebt, ihre medizinische Notfallausstattung dementsprechend zu erweitern. "Vernünftige Ausrüstung ist natürlich mit Kosten verbunden" macht Vize-Kommandant Markus Würzburger deutlich. "Wir haben deshalb Werbung für unser Anliegen gemacht und im Handumdrehen viele Sponsoren gewinnen können" freut sich Würzburger.


Durch die tatkräftige Unterstützung von Schuh Paulus, Autoservice Krammel, der St.-Johannis -und der Rosen-Apotheke, der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern, der Metzgerei Bauer, von Elektro Paintner sowie vom ehemaligen Kommandanten Georg Liebhard konnten die dringend benötigten Utensilien beschafft werden. So gehört nun ein zweiter Notfallrucksack, eine Sauerstoff-Tasche mit 2 Liter medizinischen Sauerstoff sowie ein halbautomatischer Defibrillator zur Ausrüstung der Wehr.

"Bei unseren Sponsoren sind wir mit unserem Vorhaben sofort auf offene Ohren gestoßen" erzählt Peter Markowski, welcher ordentlich die Werbetrommel rührte. "Die Firmen und Privatpersonen haben mit ihrer Spende einen aktiven Beitrag für die Sicherheit der Köschinger Bürgerinnen und Bürger geleistet" so Markowski weiter.

Spezieller Rucksack für kleine Patienten

Kurz vor dem letzten Heilig Abend bekamen die Köschinger Floriansjünger noch einen ganz besonderen Rucksack geschenkt. Der Verein Sternschnuppe e.V. aus Regensburg stellte der Wehr einen sogenannten Kindernotfallrucksack zur Verfügung. Dessen Beladung ist komplett auf die medizinische Versorgung von Kindern zugeschnitten.
"Unser Verein verfolgt das Ziel, die medizinische Versorgung kleiner Patienten im Rettungs- und Krankenhausbereich zu verbessern" erzählt Julia von Seiche-Nordenheim - die Vorsitzende von Sternschnuppe e.V. "Das Anliegen der Köschinger Feuerwehr haben wir daher sehr gerne unterstützt" so die Vorsitzende weiter.

Mit hervorragender Technik allein ist es jedoch noch nicht getan! Die richtige Anwendung des vorhandenen Materials will gelernt sein.
"Derzeit haben fünf Feuerwehrleute eine spezielle Ausbildung als Rettungssanitäter, Sanitäter oder sogar Rettungsassistent durchlaufen" erzählt Maximilian König, der gerade selbst eine Ausbildung zum Rettungsassistent absolviert.

Um auch in Zukunft über ausreichend geschultes Personal zu verfügen, ist für diesen Sommer ein Sanitäter-Lehrgang beim bayerischen Roten Kreuz geplant. "Zehn Feuerwehrleute aus unseren Reihen haben hierfür bereits Interesse bekundet" freut sich König. Ein positives Zeichen dafür, dass die Feuerwehr auch in Zukunft kompetente Hilfe leisten kann - und das nicht nur bei Bränden oder technischen Hilfeleistungen.

An dieser Stelle möchte sich die Freiwillige Feuerwehr Kösching nochmals bei allen Spendern für die tatkräftige Unterstützung bedanken! Herzlichen Dank!!