31.03.2013 - Frühlingsanfang - für viele Feuerwehren beginnt damit auch die Übungssaison. Anders läuft es bei der Köschinger Wehr! Auch in den kälteren Monaten treffen sich die Feuerwehrleute jeden Freitag zur Fortbildung. Dass die Aktiven dabei nicht nur im Schulungsraum sitzen, beweist ein Blick auf den Übungsplan der vergangenen drei Monate. So standen neben der Begehung verschiedener Objekten auch zwei Atemschutzübungen und ein fiktiver Gefahrguteinsatz auf dem Programm.

"Winterpause - dieses Wort gibt es bei uns eigentlich nicht" erzählt Kommandant Jürgen Meier. Während bei vielen anderen Feuerwehren die Übungen in den Wintermonaten ausbleiben, geht der Ausbildungsbetrieb bei der Köschinger Feuerwehr unbeirrt weiter. "Mit einer Ausnahme: An Weihnachten und Feiertagen setzen wir natürlich auch aus" so Meier weiter.

Erste-Hilfe-Schulung: Wie stellt man fest, ob ein Mensch noch atmet?   Maximilian König machte die Übungsteilnehmer mit dem halbautomatischen Defibrillator vertraut.
Auch im ersten Quartal diesen Jahres war das so. Nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel ging es wieder "frisch ans Werk": Bei einer Schulung am 4. Januar machte Maximilian König rund 25 Feuerwehrleute mit der medizinischen Notfallausrüstung vertraut. Besonderen Wert legte der angehende Rettungsassistent darauf, dass die Feuerwehrleute den Umgang mit dem halbautomatischen Defibrillator beherrschen. "Schließlich hängt im Ernstfall ein Menschenleben davon ab" macht König deutlich.


Eine weitere Übung ähnlicher Natur fand dann Mitte März statt. In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz wurde das Thema "Verletztentransport" behandelt. Hier wurden die Feuerwehrleute in die Funktionsweise von Krankentrage und Vakuummatratze eingewiesen. Bei dieser Gelegenheit beschäftigte man sich auch mit der Krankentragenhalterung für den Drehleiterkorb.

Um sich mit den Örtlichkeiten von öffentlichen Einrichtungen vertraut zu machen, finden regelmäßig Begehungen statt. Erst vor wenigen Wochen standen dabei die Realschule sowie die Pfarrkirche und das Pfarrheim auf der Agenda.

Fertig ausgerüstete Atemschutzgeräteträger warten auf ihren Einsatz.   Bei den Atemschutzübungen wird die Handhabung der Hohlstrahlrohre immer wieder geübt.
Trotz der teilweise eisigen Temperaturen fanden auch Atemschutzübungen und eine Gefahrgut-Einsatzübung statt. Bei Letztgenannter wurde angenommen, dass ein Kleintransporter mehrere Behältnisse mit undefinierbaren Flüssigkeiten geladen hatte. Da der "Fahrer" bewusstlos wurde, wurde die Feuerwehr "alarmiert". Mit Chemikalienschutzanzügen ausgerüstet, mussten die Wehrleute nun zur Personenrettung und zur Bergung der "gefährlichen Fracht" vorgehen. Mit speziellen Messgeräten wurden zeitgleich Messungen durchgeführt.

Gefahrgut-Einsatzübung: Während sich die Einsatzleitung im Hintergrund über das weitere Vorgehen berät, werden zwei Feuerwehrleute im Vordergrund mit Chemikalienschutzanzügen ausgerüstet.   Ein fertig aufgebauter Dekontaminationsplatz.

Schulgebäude verraucht

"Brand im Chemiesaal der Köschinger Volksschule - mehrere Schüler vermisst" - dieses Szenario wurde bei einer großangelegten Übung am 22. März angenommen. Mit Atemschutzgeräten ausgerüstet gingen mehrere Trupps zeitgleich in das Gebäude vor, um die insgesamt acht Personen - dargestellt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr - zu retten. Trotz stark eingeschränkter Sicht - verursacht durch eine Nebelmaschine - wurden die "Vermissten" in Windeseile aufgefunden. Schon nach zwanzig Minuten erfolgte die Meldung "Feuer gelöscht, alle Personen gerettet".

Abgerundet wurde das erste Übungsquartal noch durch eine Maschinistenschulung und eine Übung, in der die "Grundhandgriffe" eines Feuerwehrlers einstudiert wurden. Mit Hilfe eines Lastwagens der Firma Schmidbauer konnte auch das Vorgehen bei einer Personenrettung aus einem Lkw geprobt werden.

Bis jetzt ziehen die Verantwortlichen der Feuerwehr ein positives Resümee: "Auch wenn das Wetter nicht immer optimal - sprich zu kalt war - fehlte es uns nie an Teilnehmern" erzählen Kommandant Meier und sein Stellvertreter Markus Würzburger. "Im Schnitt kamen immer 25 bis 30 Übungseifrige." zeigen sich die Beiden stolz.